Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 19.11.2024
Was ist ein Umsatz- und Kostenplan?
Begriffserläuterung: Der Umsatz- und Kostenplan setzt sich aus der Planung der Einnahmen und Ausgeben zusammen. Er stellt die erwarteten Einnahmen den geplanten Ausgaben gegenüber. Existenzgründern gibt er Auskunft, ob sich ihr Geschäft voraussichtlich rentieren wird. Bestehende Unternehmen planen damit ihre weitere kurz- und mittelfristige Ertragslage. Dies dient als Basis für die Liquiditätsplanung.
Wie lässt sich der Umsatz berechnen?
Der Umsatz wird in der BWL als Summe der in einem bestimmten Zeitraum zu jeweiligen Preisen verkauften Leistungen definiert. Im Rechnungswesen wird der Umsatz auch als Erlös bezeichnet und kann sich durch Erlösschmälerungen wie Skonto, Rabatte oder Boni verringern.
Der Umsatz umfasst die eigentliche Betriebsleistung des Unternehmens. Nicht dazu gehören leistungsfremde Erträge, die beispielsweise aus dem Verkauf von Gegenständen aus dem Anlagevermögen oder aus der Vermietung fremdgenutzter Gebäudeteile stammen.
Mit dem Umsatzplan ermittelt ein Unternehmen die zu erwartende Menge aller verkauften Waren und Dienstleistungen, Produkte und Absatzmengen und multipliziert sie mit den Preisen. Die Planungszahlen sollten realitätsnah und plausibel sein – bei Firmengründungen etwa gestützt auf Marktanalysen. Daraus lässt sich für Gründer oder Startups ersehen, ob die Geschäftsidee tragfähig ist und das Marktpotenzial ausreicht. Ein einfacher Umsatzplan lässt sich mittels eines Tabellenkalkulations-Programms wie Excel erstellen. Gegebenenfalls dient der Umsatzplan auch für die Erstellung oder Korrektur der Preiskalkulation.
Wie lassen sich die Kosten ermitteln?
Die Kostenplanung enthält alle Kosten, die voraussichtlich anfallen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und damit der geplante Umsatz erreicht wird. Die Umsatzplanung abzüglich der Kostenplanung bildet schließlich den Umsatz- und Kostenplan.
Wie wird der Umsatz- & Kostenplan erstellt?
Es empfiehlt sich, die Kostenstellen an den Konten bzw. Kategorien der Buchhaltung als Berechnungsgrundlage zu nehmen. Beispiel-Aufstellung:
Umsatzerlöse minus:
- Material- und Wareneinkauf
= Rohgewinn, davon abzuziehen:
- Personalkosten
- Mieten
- Energiekosten
- Beträge für Versicherungen und Gebühren
- ggf. Fuhrpark
- Werbekosten
- Reisekosten
- Kosten für Rechts- und Steuerberatung
- Bürokosten (IT, Telefon, Büromaterial etc.)
- Abschreibungen, Zinsaufwände
- Privatentnahmen
- sonstige Kosten
= Summe
Auf Basis der Umsatz- und Kostenplanung lässt sich ein aussagekräftiger Liquiditätsplan erstellen, mit dessen Hilfe das Unternehmen seine Zahlungsfähigkeit steuern kann.
Zu den berechneten Mittelwerten sollte der Unternehmer jeweils einen Puffer von fünf bis zehn Prozent einkalkulieren, rät Andreas Dittrich. In der Kostenstruktur sollten zudem so viele Posten wie möglich als variable Kosten angesetzt sein – statt als starre Fixa.
In die regelmäßig zu aktualisierende Umsatz- und Kostenplanung sollten zudem von Anfang an die Zahlen aus der BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) einfließen, so der Finanzexperte. Dieser Report zur Ertragslage des Unternehmens wird monatlich, jährlich oder bei Bedarf erstellt, die Daten liefert die Finanzbuchhaltung.
- Thema Finanzplanung - siehe auch: FranchisePORTAL eBook „Alternative Finanzierungs-Instrumente“ (Autor: Andreas Dittrich)
Umsatz- & Kostenplan für Franchise-Gründer
Wer einen Franchisenehmer-Betrieb gründet, kann sich bei der kompletten Finanzierungsplanung auf die Daten und Erfahrungswerte seines Franchisegebers und des Netzwerkes aus zahlreichen bereits erfolgten Gründungen stützen. In den meisten Fällen bieten die Systemzentrale oder die Partnerbetreuung Planungsmuster mit Zahlen z.B. in Form von Mittelwerten. Dies erleichtert dem Gründer nicht nur die eigene Planung (u.a. beim Kapitalbedarfsplan), sondern erhöht aufgrund der relativ hohen Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit der Berechnungen auch die Chancen auf eine Kreditzusage (siehe Bankgespräch).