Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 12.11.2024
Trotz guter Vorbereitung und sorgfältiger Auswahl des Franchisesystems kann die Existenzgründung mit gesundheitlichen Risiken einhergehen. Viele Franchisenehmer vernachlässigen ihren eigenen Erholungsbedarf im Trubel der Gründungsphase und treiben sich selbst schnell in eine riskante Überarbeitung. Dabei darf die Bedeutung der Work-Life-Balance nie unterschätzt werden. Schließlich hängt die Wettbewerbsfähigkeit maßgeblich von der persönlichen Leistungsfähigkeit ab. Dieser Beitrag zeigt Wege für einen gesunden Ausgleich zu produktiven Arbeitszeiten auf.
1. Zeitmanagement schafft Freiraum
Oft mangelt es an Erholung, weil dafür keine bewussten Zeitfenster festgelegt werden. Während fixe Termine für Business-Meetings, Verkaufsgespräche und Co. als Selbstverständlichkeit gelten, wird für private Aktivitäten insbesondere in der Gründungsphase keine Zeit eingeplant. Die Folge: Die Arbeitszeit dehnt sich meist schleichend in einem ungesunden Verhältnis aus. Ein Fehler, der sich im Laufe der Zeit durch Übermüdung, Leistungseinbußen und Unwohlsein bemerkbar macht und zu Erkrankungen führen kann. Ein durchdachtes Zeitmanagement, das Arbeit und Freizeit gleichermaßen berücksichtigt, schafft gezielt Abhilfe.
2. Erholsamer Schlaf ist ein Muss
Eine hohe Schlafqualität trägt erheblich zur Gesundheit bei. Diejenigen, die ihrem Bedarf entsprechend schlafen, können sich in der Regel besser konzentrieren, effektiver Arbeiten und sie fühlen sich insgesamt wohler als Menschen mit Schlafstörungen. Während der Nachtruhe kann sich der Organismus sowohl physisch als auch psychisch erholen. Zudem läuft das Immunsystem auf Hochtouren und Verletzungen heilen. Trotz des großen Einflusses von Schlaf auf die Gesundheit leiden viele angehende Gründer unter Schlafproblemen. Neben den zahlreichen unerledigten Aufgaben, die es erschweren abends zur Ruhe zu kommen, halten die Sorgen um die Existenz wach. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Maßnahmen zur aktiven Schlafförderung:
Rahmenbedingungen schaffen
Zunächst sollte das Schlafzimmer kritisch begutachtet werden. Nicht selten ist eine mangelhafte Matratze, ein ungünstiges Kissen oder eine negative Einrichtung schuld an Schlafproblemen:
- Bei der Matratze müssen unter anderem Eigenschaften wie Härtegrad, Punktelastizität und das mit den verarbeiteten Materialien einhergehende Schlafklima bedarfsgerecht ausgewählt werden. Details dazu können Gründer auf dieser Internetseite inklusive Kaufempfehlungen für hochwertige Produkte diverser Hersteller nachlesen.
- Beim Kopfkissen sollte wiederum darauf geachtet werden, dass die Schultern nur mit der Matratze in Berührung kommen. Das Kissen dient lediglich zum Ablegen von Hals und Kopf. Nackenstützkissen sind ideal, weil sie eine ergonomische Lagerung des Körpers fördern.
- Die Schlafzimmereinrichtung muss so gestaltet sein, dass der Raum eine einladende Atmosphäre aufweist und das Entspannen erleichtert. Alles, was an unerledigte Aufgaben erinnert, sollte aus Schlafräumen verbannt werden. Das gilt für Smartphones und Notebooks gleichermaßen wie für Bügelwäsche oder Ähnliches.
Verhalten ändern
Optimale Rahmenbedingungen sind leider längst kein Garant für guten Schlaf. Stattdessen müssen Gründer ihr persönliches Verhalten überdenken, das häufig für Schlafmangel, Einschlafprobleme und Wachphasen verantwortlich ist. Beispielsweise ist es kontraproduktiv, wenn im Bett noch geschäftliche E-Mails gelesen oder verfasst werden. Das Schlafzimmer sollte allein der Erholung vorbehalten sein. Deshalb ist es ratsam, eine beruhigende Abendroutine einzuführen, die auf den Schlaf vorbereitet. Wird rund zwei Stunden vor dem Einschlafen auf elektronische Geräte verzichtet, dessen Displaylicht ansonsten unnötig wachhält, kann das bereits eine große Hilfe sein. Weitere Tipps und Tricks für besseren Schlaf hier im Beitrag des SWR Fernsehens zum Thema Schlafstörungen im Corona-Alltag.
3. Delegieren lernen
Gründer neigen dazu, alles selbst erledigen zu wollen, um Fehler durch andere zu vermeiden. Dieses Verhalten endet jedoch oft genau darin, weil sich durch Überarbeitung gleichermaßen Fehler einschleifen. Diejenigen, die früh lernen sinnvoll zu delegieren, entlasten sich selbst und schaffen wertvolle Zeit für wichtigere Aufgaben.
4. Prioritäten setzen
„Eat the frog first“ ist ein bekanntes Prinzip für ein produktives Zeitmanagement, das Brian Tracy geprägt hat. Der amerikanische Coach und Autor beschreibt in seinem Buch „Eat that Frog“ 21 Wege, um in weniger Zeit mehr zu erreichen. Eine Empfehlung lautet, die wichtigste und oft schwierigste Aufgabe des Tages vor allen anderen Aufgaben zu erledigen. Die täglichen Aufgaben nach diesem Prinzip zu priorisieren, bringt viele Vorteile:
- Wird das scheinbar schlimmste eines Tages direkt zu Beginn erledigt, stellt sich danach Erleichterung ein.
- Das wiederum ist mit Motivation für weitere Aufgaben verbunden.
- Außerdem ist das Energielevel zu Beginn des Tages am höchsten, wodurch das Erledigen schwieriger Aufgaben leichter fällt.
- Das Setzen von Prioritäten stellt sicher, dass die Arbeitsstunden effektiv genutzt werden.
- Das steigert die Zufriedenheit und die Arbeitstage werden als erfolgreich empfunden – das Genießen der Freizeit fällt mit diesem Gefühl leichter.
Wird die verfügbare Arbeitszeit mit bewährten Methoden produktiver genutzt, sind Überstunden kein Thema mehr. Zumindest nicht regelmäßig. Dass Gründer gelegentlich länger arbeiten müssen, lässt sich nicht vermeiden. Dennoch ist es für eine gesunde Balance zwischen Arbeitsleben und Freizeit empfehlenswert, dass jeden Tag etwa zur selben Zeit der Feierabend folgt. Diese Routine verschafft Orientierung und stellt sicher, dass die Auszeiten nicht zu kurz kommen.
5. Pausen einplanen und einhalten
Pausen sind elementar für energiegeladene Arbeitstage. Dabei kann es sich positiv auswirken, wenn mehrere kurze Verschnaufpausen gemacht werden. Etwas Bewegung zwischendurch macht den Kopf regelrecht frei und kurbelt die Konzentration an. Auch Powernaps – also kurze Nickerchen – können zur Work-Life-Balance beitragen. Laut Studien lassen sich Aufmerksamkeitsausfälle minimieren und die Reaktionsschnelligkeit steigern. Die Krankenkasse Barmer erklärt in diesem Ratgeber, was beim Powernapping wichtig ist und welche Vorteile sich daraus ergeben.
6. Freizeit ungestört genießen
Ständige Erreichbarkeit kann ein mächtiger Krankmacher sein. Viele neigen jedoch dazu, weil sie befürchten, dass wichtige Nachrichten zu spät gelesen oder Gelegenheiten verpasst werden. Bei einem soliden Zeitmanagement, durchdachter Planung und transparenter Absprache sind derartige Gedanken jedoch unbegründet. Werden Smartphone und andere kommunikativen Arbeitsgeräte nach Feierabend abgeschaltet, verbessert das die Qualität der Erholungsphase deutlich. Im Idealfall wird sämtlichen Geschäftspartnern und Kunden gegenüber von Beginn an kommuniziert, dass die Erreichbarkeit auf ein Zeitfenster beschränkt ist. Das hat nichts mit Faulheit oder mangelndem Engagement zu tun. Im Gegenteil: Gründer, die Grenzen setzen, schützen nicht nur ihre Gesundheit, sondern das gesamte Franchisevorhaben. Schließlich hängt dessen Erfolg maßgeblich von leistungsstarken Führungskräften ab.
7. Gut ernähren!
Gründer, die sich bewusst für eine ausgewogene Ernährung entscheiden und jeden Tag nährstoffreiche Lebensmittel zu sich nehmen, legen den Grundstein für ihre Gesundheit. Die Nahrung ist schließlich der Treibstoff des Körpers und unverzichtbar für einen erfolgreichen Arbeitstag. Doch mit dem Alltagsstress geht leider häufig eine Vernachlässigung der Ernährung einher. Um schlechte Angewohnheiten zu umgehen und dem gestressten Griff zu Fast Food vorzubeugen, hilft das Aufstellen eines wöchentlichen Speiseplans. Damit entfällt die tägliche Frage nach den Mahlzeiten und die Nährstoffversorgung wird gesichert. Praktisch ist das Vorkochen und Vorbereiten der Gerichte – auch bekannt als Meal Prep.
8. Bewegung hält fit
Bewegung ist ein wichtiger Ausgleich zur Arbeit. Im Idealfall bei Tageslicht und an der frischen Luft. Dabei müssen keineswegs Höchstleistungen vollbracht werden. Bereits ein täglicher Spaziergang von mindestens 20 bis 30 Minuten fördert die Gesundheit. Der Körper schüttet dabei Glückshormone aus und baut wiederum Stress ab. Der Sauerstoff verbessert die Denkleistung und von der Sonnenstrahlung profitiert sogar das Immunsystem. Ein Spaziergang eignet sich außerdem hervorragend, um nach getaner Arbeit zur Ruhe zu kommen.
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