Autor: Dr. Karl Heusch
Veröffentlicht am: 30.05.2018
In den letzten Jahren entwickelt sich in zunehmendem Maße ein Personenkreis der Manager aus erster, zweiter oder auch dritter Ebene, die aktiv aus dem fremdbestimmten „Hamsterrad“ ohne echte Einflussmöglichkeiten aussteigen wollen – oder bereits ausgestiegen sind – und für die eine Selbständigkeit mit einem Franchise-System eine passende und interessante Alternative sein kann.
Auch wenn der Arbeitsmarkt sich inzwischen verstärkt zu einem Arbeitnehmer-Markt entwickelt hat, gibt es immer mehr Arbeitnehmer – vor allem Manager, Führungskräfte und Spezialisten –, die aufgrund häufig wechselnder Eigentümerstrukturen, Geschäftsführer-Wechsel, damit verbundener Strategiewechsel und Umstrukturierungen mit ihrer Situation zunehmend unzufrieden sind und sich beruflich neu orientieren möchten.
In einem Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber sehen diese Manager für sich weder beruflich noch persönlich eine echte Perspektive und möchten vielmehr ihren Erfolg mehr selber bestimmen können bzw. in eigene Hände nehmen. Dabei gewinnt neben den Themen Unternehmenskauf und -nachfolge, die einen hohen Kapitaleinsatz erfordern – und in der Praxis häufig an den (zu) großen Differenzen bzgl. der Kaufpreis-Vorstellungen des Käufers und des potenziellen Verkäufers scheitern – , auch das Franchise-Thema zunehmend an Bedeutung.
Falls Sie sich zu dem oben beschriebenen Personenkreis zählen und überlegen, wie Sie möglicherweise Ihre bereits erhaltene oder zu erwartende Abfindung sinnvoll einsetzen können, dann sollten Sie erfahren, warum gerade Ihre gesammelten Berufs- und Lebenserfahrung wertvolle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Franchise-Partnerschaft sein können.
Darum sind Manager häufig die begehrtesten und geeignetsten Franchise-Partner
Viele Manager bringen in der Regel eine Menge an Erfahrungen mit, die für den Erfolg von ausschlaggebender Bedeutung sind:
- Führungserfahrung: bei den meisten Franchise-Systemen baut man schnell ein eigenes Team auf, sei es mit Angestellten oder mit freien Mitarbeitern, die es zu führen gilt.
- Vertriebserfahrung: man vergisst gerne, dass Franchising im Grunde eine Vertriebsform ist, wo am Ende des Tages mit dem Verkauf eines Produktes oder einer Dienstleistung Geld verdient wird.
- Organisation- und Planungsvermögen: gelten als Grundvoraussetzung der Unternehmensführung und des Managertums.
- Die Fähigkeit, auf Augenhöhe mit seinen jeweiligen Gesprächspartnern kommunizieren zu können, seien es Geschäftsführer, Vorstände oder Privatpersonen / Endkunden: hier trennt sich schon die Spreu vom Weizen. Hier gilt es, ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten zu beherrschen, zuzuhören und sich auf die Situation seines jeweiligen Gegenübers perfekt einstellen zu können.
- Last but not least: das unternehmerische Denken und Handeln. Wenn der Ex-Manager diese Eigenschaften schon für seinen ehemaligen Arbeitgeber eingesetzt hat, dann ist der Schritt nicht mehr weit, diese nun mit Erfolg für das eigene Unternehmen zu nutzen und mehr für sich selbst zu profitieren.
Deswegen kann eine Franchise-Partnerschaft für Ex-Manager attraktiv sein
Wenn Sie es als Manager gewohnt waren gerade in größeren Dimensionen zu denken, und jetzt über mehr als nur eine Business-Einheit eines Konzeptes nachdenken, so gibt es auch in der Franchise-Branche viele Möglichkeiten, bei denen Sie als Chef nicht zwingend tagtäglich im Geschäft stehen müssen. Es gibt zahlreiche Franchise-Systeme, die neben einer Einzellizenz auch sogenannte Gebietslizenzen vergeben, wo die strategische Tätigkeit eine größere Bedeutung hat als die rein operative und bei der die Aufgabe ist, ein gewisses Gebiet (z.B. eine größere Stadt) zu entwickeln und mehrere Standorte aufzubauen. Ebenso gibt es die Möglichkeit als Investor aufzutreten und die operative Führung vor Ort Mitarbeitern zu übertragen. Auch als Investor treten Sie dann mit allen Rechten und Pflichten eines Franchise-Partners auf.
Eine Nummer größer sind dann sogenannte Masterfranchiselizenzen, die für zum Beispiel ein ganzes Bundesland oder sogar für ganz Deutschland vergeben werden, wenn der Franchisegeber aus dem Ausland kommt. Bei letzterem tritt man dann selbst als Franchise-Geber auf und ist gleichzeitig Franchise-Nehmer der oftmals ausländischen Franchise-Muttergesellschaft.
Diese Management-Systeme wollen Sie als Partner
Hinter vielen Franchise-Konzepten verbergen sich oftmals echte Management-Systeme, die man auf den ersten Blick als solche gar nicht erkennt. So suchen zum Beispiel Nachhilfe-Anbieter wie der Studienkreis ebenso wenig Lehrer wie der Sanierungs- und Trocknungsspezialist ISOTEC Handwerksmeister; die Trainingsakademie GEDANKENtanken braucht ebenso wenig Trainer wie der Führungskräfte-Vermittler EO Personalberater oder die Pflegeagentur24 Altenpfleger.
Bei den genannten System-Beispielen erkennt man erst auf den zweiten Blick, dass es sich bei allen um sogenannte Management-Systeme handelt, wo der Franchise-Partner sich sein eigenes Unternehmen, das heißt ein Institut, ein Handwerksbetrieb, eine Akademie, ein Beratungsbüro oder eine Agentur, aufbaut. Auf der anderen Seite erschwert natürlich diese Tatsache diesen Franchise-Systemen, geeignete Partner – nämlich Managertypen – zu finden.
Etwas einfacher gelingt es dem Coaching-Konzept von The Alternative Board (TAB), das sich deutlich als Management-System mit der Kundenzielgruppe der Geschäftsführer und Vorstände positioniert. Natürlich erhebt diese Nennung von Systemen keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da es aus fast allen Bereichen und Branchen Franchise-Management-Systeme gibt!
Auf der Suche nach Management-Systemen sollten Sie Ihr Augenmerk nicht nur auf „Ihre“ Branche – das heißt die Branche, in der Sie jahrelang gearbeitet haben – richten, sondern schauen Sie auch über den Tellerrand hinaus. Denn keine andere Branche ist so geeignet für Quereinsteiger wie die Franchise-Branche. Wichtig ist allerdings, dass Sie die schon genannten Manager-Erfahrungen mitbringen; das spezifische Know-how des jeweiligen Systems wird Ihnen meistens in den Eintrittsgebühren inkludierten Schulungen beigebracht.
Fazit / Tipp für den nächsten Schritt
Aufgrund ihrer besonderen Erfahrungen und Fähigkeiten gehören Manager häufig zu den begehrtesten und zugleich geeignetsten Franchise-Partner insbesondere von Management-Systemen.
Sollten Sie sich als Manager mit dem Gedanken tragen, sich selbstständig machen zu wollen, lohnt es sich durchaus, sich einmal die unterschiedlichsten Franchise-Konzepte anzusehen, und zu prüfen, ob diese für den Aufbau Ihres eigenen Unternehmens in Betracht kommen. Als marktführendes Suchportal im Netz bietet das FranchisePORTAL zum Beispiel einen nach Branchen sortierten guten ersten Überblick.
Beherzigen Sie bei Ihrer System-Auswahl den schon erwähnten Hinweis, auch über den eigenen „Tellerrand“ hinaus nach Konzepten zu suchen. In engerer Auswahl sollten sie – wenn überhaupt – nicht mehr als drei Systeme nehmen. Denn wenn Sie auf seriöse Weise alle drei Systeme prüfen, werden einige Monate ins Land gehen. Seriöse Management-Systeme erkennen Sie unter anderem daran, dass sie einen dezidierten und ausgesuchten Auswahlprozess aufweisen, der darauf abzielt, den geeigneten und passenden Franchise-Partner zu finden. Diese Systeme haben ein gesteigertes Interesse daran, Sie intensiv kennen zu lernen und bieten Ihnen gleichzeitig umgekehrt ebenfalls ausreichende Möglichkeiten, das jeweilige System Ihrerseits genau zu prüfen, so dass all Ihre Fragen beantwortet und Informationen transparent weitergegeben werden.