Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 12.11.2024
Zu den großen Träumen der Menschen hierzulande gehört ein eigenes Unternehmen. Sie möchten gerne unabhängig sein, eigene Entscheidungen treffen und ihrem persönlichen Rhythmus gemäß arbeiten. Diesen Traum kann man sich auf ganz unterschiedliche Weise erfüllen. Einige entscheiden sich für die Gründung eines Einzelunternehmens, andere nehmen eine Teamgründung vor oder werden zum Franchisenehmer. Diese unterschiedlichen Arten, zu einem Unternehmen zu kommen, bringen vielfältige Vor- und Nachteile mit sich. Welche das sind, erläutert dieser Artikel.
Ein Einzelunternehmen gründen
Viele Menschen, die ein eigenes Unternehmen führen möchten, entscheiden sich für die Gründung eines Einzelunternehmens. Das liegt daran, dass sie hier die größten unternehmerischen Freiheiten haben. Sie legen die Ausrichtung des Unternehmens fest und bestimmen beispielsweise, welche Produktionsprozesse für die Umsetzung der Geschäftsidee genutzt werden. Außerdem liegt es in ihrer Hand, welche Mitarbeiter sie einstellen, wie das Marketing abläuft, wie die Unternehmensressourcen eingesetzt werden und vieles mehr.
Diese große Freiheit geht allerdings mit einer immensen Verantwortung einher. Die Gründer müssen sich um alles selbst kümmern und für Aspekte wie die Finanzen, den Umgang mit den Mitarbeitern und die Bilanzen geradestehen. Es ist wichtig, dass sie geeignete Teams und Mitarbeiter finden, an die sie bestimmte Aufgaben auslagern können. Außerdem müssen sie sich um solide Finanzen kümmern und beispielsweise durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung sicherstellen, dass sie im Ernstfall bestmöglich abgesichert sind. Wenn das gelingt, bietet ein Einzelunternehmen vielfältige Möglichkeiten, um erfolgreich zu wirtschaften.
Eine Teamgründung
Eine sinnvolle Alternative zu einem Einzelunternehmen stellt die Teamgründung dar. Hier wird das Unternehmen nicht von einer einzigen Person gegründet, sondern von mehreren Geschäftspartnern. Diese bringen idealerweise verschiedene Kompetenzen und Kenntnisse mit, von denen das spätere Unternehmen profitiert. Der Vorteil bei diesem Ansatz ist, dass die Verantwortung und die Aufgaben nicht allein bei einer Person liegen, sondern sich auf mehrere Partner verteilen. Ebenso bringen mehrere Gründer unterschiedlich viel Kapital mit, sodass häufig eine große finanzielle Freiheit erreicht wird.
Diese Art der Gründung funktioniert nur unter bestimmten Voraussetzungen. So müssen die einzelnen Geschäftspartner teamfähig sein und sich in ihrer Arbeit gegenseitig unterstützen. Es darf nicht dazu kommen, dass sich einzelne auf Kosten der anderen profilieren wollen. Zudem ist es wichtig, eine exzellente Kommunikation zu erreichen. Nur wenn alle Partner transparent zusammenarbeiten, lassen sich die Unternehmensziele erreichen. Außerdem ist zu bedenken, dass bei mehreren Geschäftspartnern immer Kompromisse eingegangen werden müssen. Man kann nicht einfach das tun, was man für richtig hält, sondern muss sich mit anderen absprechen. Ein konkreter Businessplan, in dem die Geschäftsbeziehungen klar geregelt sind, hilft dabei, Probleme und Streitigkeiten zu vermeiden.
Zum Franchisenehmer werden
Eine weitere Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu gründen, besteht darin, zum Franchisenehmer zu werden. Das bedeutet, dass man keine eigene Geschäftsidee entwickeln muss, sondern die Idee eines bereits etablierten Unternehmens ausführt und weiterdenkt. Gerade in der Gastronomie kommt dieser Art der Gründung häufig zum Einsatz, doch man findet Franchise-Systeme in nahezu allen Branchen. Die Franchisenehmer profitieren vom Namen, der Erfahrung, dem Produkt und der Infrastruktur des Franchisegebers, was viele Schritte während der Gründung vereinfacht. Trotzdem benötigen sie eigenes Kapital, um beispielsweise Geschäftsräume anzumieten und Mitarbeiter einzustellen. Sie müssen sich daher genau überlegen, wie sie ihre Existenzgründung finanzieren wollen.
Das Franchising reduziert das Risiko für Gründer immens, muss allerdings auf soliden Füßen stehen. Das bedeutet, dass man sich ausschließlich an seriöse Franchisegeber wenden sollte, die keine übermäßig hohe Gebühr für die Zusammenarbeit verlangen. Es ist wichtig, dass sich beide Vertragspartner auf Augenhöhe begegnen und einen Vertrag abschließen, der für beide Seiten von Vorteil ist. Auch sollte sichergestellt sein, dass es sich beim Franchisegeber um ein seriöses Unternehmen handelt. Die Rechnung muss aufgehen: Die Leistungen sollten den Gebühren entsprechen.
Unternehmensnachfolge
Eine weitere Möglichkeit, um ein eigenes Unternehmen zu bekommen, besteht darin, eine Unternehmensnachfolge anzutreten. Das ist beispielsweise möglich, wenn man bereits seit langem in einem Betrieb ist und dessen Arbeitsweisen, Kunden und Zielsetzungen hervorragend kennt. Dann kann man in vielen Fällen das Unternehmen vom bisherigen Eigentümer übernehmen, wenn dieser beispielsweise in Rente geht. Hierfür ist es wichtig, in der Unternehmenshierarchie möglichst weit aufgestiegen zu sein und bereits Führungskompetenz unter Beweis gestellt zu haben.
Die Unternehmensnachfolge ist in Familienbetrieben besonders gängig. Hier haben die Eigentümer ein Interesse daran, dass das Unternehmen nicht in fremde Hände kommt, sondern innerhalb der Familie bleibt. Somit haben die Kinder die Möglichkeit, im Unternehmen der Eltern anzufangen und sich alle nötigen Kenntnisse und Erfahrungen zuzulegen, die für die Übernahme des Betriebs erforderlich sind. Sobald die Eltern sich aus dem Berufsleben zurückziehen, übernehmen die Kinder das Geschäft und führen es im Sinne der Eltern, aber mit individuellen Schwerpunktsetzungen weiter. Wenn die Kinder das Geschäft jedoch nicht übernehmen wollen, haben auch Externe realistische Chancen.
Ein bestehendes Unternehmen kaufen
Eine weitere Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu bekommen, besteht darin, dieses zu kaufen. Wenn man in einem bestimmten Bereich Kenntnisse erworben hat und Erfahrungen mitbringt, ist diese Form der Gründung absolut legitim. Vor allem im Einzelhandel ist dieses Vorgehen gängig, aber auch Steuerbüros werden gekauft. Somit ersparen sich die Gründer viele Hürden und Herausforderungen der Gründungsphase und haben direkt einen funktionierenden Betrieb und eine zuverlässige Stammkundschaft zur Verfügung. Abhängig von der Rechtsform des Unternehmens müssen bei der Übernahme und der späteren Arbeit vielfältige Dinge berücksichtigt werden.
Damit das funktioniert, muss häufig eine Menge Kapital aufgenommen werden. Immerhin haben die Eigentümer des jeweiligen Betriebs eine Menge Zeit, Energie und Kapital in den Aufbau ihres Unternehmens gesteckt und wollen nun möglichst viel Gewinn herausholen. Deswegen müssen sich Gründer bei dieser Strategie bewusst sein, dass es zunächst eine Weile dauern wird, bis die Firma für sie rentabel ist. Immerhin müssen sie zunächst die laufenden Kosten einspielen und Geld für die monatliche Kreditrate einplanen. Sobald der Kredit dann zurückgezahlt ist, ist das Unternehmen hingegen äußerst lukrativ und wirft eine Menge Geld ab.
Fazit
Es gibt viele unterschiedliche Arten, wie man ein eigenes Unternehmen gründen kann. Welche davon im individuellen Fall am besten geeignet ist, hängt vom eigenen Charakter, den persönlichen Zielsetzungen, dem Fachwissen und der Erfahrung der Gründer, dem verfügbaren Kapital und vielen weiteren Aspekten ab. Es ist wichtig, eine Gründung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern sich mit den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Gründungsarten genau auseinanderzusetzen. So erspart man sich eine Menge Arbeit und erhöht die Wahrscheinlichkeit, mit seinem eigenen Betrieb erfolgreich zu werden.
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